Unfinished business? Unerledigte Geschäfte?
Was ist das denn – außer einem Zitat aus Kill Bill?
Hattest Du schon mal Streit mit jemandem am Telefon und er oder sie hat dann einfach aufgelegt?
Hast Du schon mal ein Kapitel in einem Roman gelesen, das mit einem Cliffhanger endete, und obwohl Du so müde waren, dass Du kaum noch die Augen offenhalten konnten, musstest Du das nächste Kapitel lesen, um herauszufinden, wie es weitergeht?
Sind Dir schon mal ganz unvermittelt sehr aufdringliche Gedanken an ein nur teilweise abgeschlossenes Arbeitsprojekt in den Kopf geschossen, das bald fertig sein muss?
“JA!? Ok, komm zum Punkt!”
Was ist der gemeinsame Nenner dieser Fragen?
Sie alle beschreiben unerledigte Geschäfte, lose Enden, offene Gestalten.
Und das mag unser Gehirn nicht! Unerledigte Geschäfte neigen dazu, im Kopf herumzuspuken, denn unser Geist liebt Ordnung und die Gewissheit, dass etwas fertig ist. Wenn etwas für uns nicht abgeschlossen ist, denken wir immer wieder darüber nach – auch um es nicht zu vergessen.
Wenn Du also viele unerledigte Geschäfte, viele lose Enden in Deinem Leben hast, kann dies zu einem ziemlich unangenehmen, emotionalen und körperlichen stressigen Zustand führen.
Dieses „Unerledigte-Geschäft“-Phänomen wurde übrigens „Zeigarnik-Effekt“ getauft, und die in Litauen geborene Bljuma Zeigarnik veröffentlichte bereits 1927 eine Arbeit zu diesem Thema, die zeigte, dass Erwachsene sich bis zu 90 % besser an unerledigte Aufgaben erinnern als an erledigte.
Auch zwischenmenschlich ist „unfinished business“ ein Energiefresser. Denk mal an diesen unausgesprochenen Konflikt, (den wir wahrscheinlich alle kennen), der ständig zwischen Dir und einer anderen Person in der Luft liegt. Und tatsächlich ist er auch da – und bindet Energie, wenn er nicht thematisiert wird! Es lohnt sich also auch aus diesem Grund Dinge anzusprechen, die Dir auf der Seele liegen.
Und hier gibt es mehr zum Thema „Konflikt bringt Nähe“:
