In der Schema-Arbeit geht es darum, tiefliegende emotionale Muster – sogenannte Schemata – zu erkennen und zu verändern. Diese Schemata entstehen meist in der Kindheit und prägen unser Denken, Fühlen und Handeln, oft auf unbewusste Weise.
Doch wie gehen wir mit diesen belastenden Mustern um, wenn sie aktiviert werden?
Genau hier kommen die Bewältigungsmodi ins Spiel – psychische Schutzstrategien, die uns kurzfristig entlasten sollen, langfristig aber oft zu Problemen führen.
Es gibt drei Haupttypen von Bewältigungsmodi:
- Unterwerfung: Man passt sich an das alte Schema an – etwa durch ständige Selbstkritik oder das Ertragen von unguten Beziehungen. Der innere Kritiker hat das Sagen.
- Vermeidung: Gefühle, die mit dem Schema verbunden sind, werden verdrängt oder betäubt – durch Rückzug, Suchtverhalten oder „Funktionieren ohne Fühlen“.
- Überkompensation: Man versucht, das Gegenteil des Schemas zu leben – etwa durch übermäßige Kontrolle, Arroganz oder Dominanz, um sich zum Beispiel nie wieder hilflos zu fühlen.
Diese Bewältigungsstrategien gehen mit sogenannten Beschützer-Modi einher – inneren Anteilen, die wie Wächter agieren. Sie haben oder hatten die Aufgabe, uns vor emotionalem Schmerz zu schützen, indem sie Kontrolle übernehmen oder unangenehme Gefühle blockieren. Oft erscheinen sie stark, kühl oder distanziert – doch hinter ihnen steht meist ein verletzlicher Anteil, der nicht erneut verletzt werden will.
Diese Beschützer wollen uns grundsätzlich helfen und können dennoch heute nicht mehr dienlich sein, da sie es oft auf eine Art tun, die echte Nähe und emotionale Verbindung verhindert.
In Coaching und Therapie geht es darum, diesen inneren Beschützern mit Verständnis zu begegnen und sie behutsam zu entlassen.
Wir wollen mit Schema-Arbeit unsere Schutzmechanismen liebevoll entlarven und neue Wege zu finden, mit alten Verletzungen umzugehen – indem wir beispielsweise den gesunden Erwachsenen-Modus stärken und uns um das eigene „innere Kind“ kümmern.